Montag, 15. August 2005

12.07.2005

Das Philosophieren ist eine Fähigkeit, die wir natürlicher Weise besitzen. Wir müssen uns allerdings darum bemühen, sonst geht diese Fähigkeit verloren.

Theorie und Praxis
Theorie: Möglichkeiten sehen
Praxis: Möglichkeiten umsetzen

Philosophie öffnet den Blick für die Praxis!



"Was wird aus einem Mehr, dass ständig immer weniger wird?"

Wer dieses Bild sieht, hat die Funktion der Natur erkannt!
Wichtig: Alle Prozesse sind eher offen und haben die Eigenschaft ewig zu sein.

Hmm..also, das Mehr wird immer weniger.Wenn weniger weniger wird, wird´s irgendwann Nichts. Da es ein endlosem Prozeß ausgesetzt ist, wird das Weniger irgendwann mehr!
Kurzgefasst: Wenn das Mehr immer weniger wird, wird das Wenige immer mehr.



"Was geschieht mit einer Beschleunigung, die zunehmend mehr verlangsamt wird?"


Wir stellen uns einen Gegenstand vor, der sich bewegt, z.B. ein Schiff. Die Beschleunigung des schiffes verlangsamt sich, es pendelt, denn die entgegenwirkende Kraft wird immer größer. Die Beschleunigungändert die Richtung. Die Langsamkeit beschleunigt sich, da Raum gebraucht wird!


Die Kräfte:
> vergrößern - verkleinern
> gleichen - ungleichen
> verlangsamen - beschleunigen
> binden - lösen

Welches Phänomen ist uns Menschen bekannt, dass alle Kräfte vereint?
Es ist das „Schwarze Loch“ (Phänomen von Albert Einstein).

12.07.2005

Daumenkino - gegen Diskalkulie und Blockaden

Es soll das Daumenkino einer Raupe erstellt werden. Die Raupe besteht aus 7 Kugeln und soll im Verlauf des Daumenkinos wachsen. Jedes Element der Raupe wiederholt sich 7mal.
Es wird immer auf sieben Blättern das gleiche Bild gezeichnet. Beispiel: Auf den ersten sieben Bildern zeichnen wir nur den Kopf. Auf den nächsten sieben Bildern den Kopf und eine weitere Kugel usw. Dabei sind die Kugeln gleichgroß.
Frage des Lehrers: "Wenn die Raupe nun insgesamt aus 12 Bildergliedern besteht und jedes Bild im Daumenkino 7-mal wiederholt wird, wie viele Bilder hat das Daumenkino dann insgesamt?"
12*7=84
Jetzt soll die Raupe einen Namen erhalten, z.B. Lena. Jeder Buchstabe des Namens soll gleich oft im Daumenkino zu sehen sein, z.B. nur jeweils 1mal.
Es wird also ein Teiler von 84 gesucht. Der Name Lena hat nur vier Buchstaben, d.h. ein Buchstabe muss auf 21 Seiten wiederholt werden, da 84:4=21!

Mittwoch, 13. Juli 2005

Veranstaltung vom 5.7.2005

Prozess der Informationsaufnahme:
Folgende Momente laufen gleichzeitig ab:

1. Moment:
E V A
die Information wird nur Verarbeitet, wenn auf diesem Gebiet über Erfahrung verfügt wird.

2. Moment:
W E B
Werden die Sinne angesprochen? -> Wortwahrnehmung
Werden Gedanken ausgelöst? -> Emotion
Entsteht ein Bild zu der Information? -> Bildvorstellung

3. Moment
A D A M
Aufmerksamkeit -> Wie viele Ressourcen werden bereitgestellt um die Information zu Verarbeiten
Denken -> Wie viel Konzentration wird zur Verfügung gestellt
Anmacher -> Gibt es wichtigere Bedürfnisse als diese Information
Mitesser -> Wirken Ressourcenfresser z.B. Nicotin oder Koffein

Schenkt man diesen Momenten keine Beachtung, besteht die Gefahr einer Blockade!

Veranstaltung vom 5.7.2005

Phänomenologie des Geistes
...bedeutet in der Philosophie:
Der Weg des Geistes sich selbst anzuschauen.
Was sieht der Geist?
Er sieht nicht die Gesetzmäßigkeiten des Geistes, sondern die der Natur.

Schelling: „ Geist, wahrnehmen und schauen ist ein und dasselbe.“
Er spricht vom Geist der Natur. Es denken nicht nur Lebewesen, sondern auch Pflanzen und Steine (das ist nachgewiesen).

Anweisungen der Energie um zur Materie zu werden: werde schöpferisch tätig!

Wenn man die Bewegungen des Geistes betrachtet, sieht man die Bewegungen der Natur.
Alles in der Natur wird durch einen Prozess ausgezeichnet.

1. Bewegung:
Sie besteht darin, dass vergangene Momente in der Gegenwart mit möglichen zukünftigen Momenten verglichen werden.

Kontrollfrage
zum vergleichen können:
"Kenne ich den Unterschied?"
-Identisch
-gleich
-ähnlich
-verschieden
-entgegengesetzt

Dazu Heraklids Satz:
„Alles in der Natur strebt durch ständiges Vergleichen ins Gegenteil verändert zu werden.“

2. Bewegung:
Gegensatz zu Vergleichen: Die Bewegung des Ungleichens, die von der Wirklichkeit ausgeht.
Alles in der Natur ist eines.

Die Natur betrachtet die Wirklichkeit unter dem Aspekt der optimalen Zerstörung.

Kontrollfrage:

"Kenne ich den Unterschied?"
-Mögliche Möglichkeit
-wirkliche Möglichkeit
-mögliche Wirklichkeit
-wirkliche Wirklichkeit

3. Bewegung: Prozess des Auflösens

4. Bewegung: Prozess des Verdichtens

Es gibt nichts in der Natur, was nicht auch Teil eines anderen Ganzen ist. Der Mensch ist zugleich Ganzes und Teil eines Ganzen.

Die Bewegung des Verdichtens meint die Kommunikation der Teile und des Ganzen.

Auflösen und Verdichten bei uns Menschen konkret:
Wenn das Gehirn Gedanken aufzulöst und neue Gedanken zusammenzufügt geht uns ein Licht auf!

Wichtig ist noch anzumerken, dass alle vier Bewegungen gleichzeitig ablaufen!

Dienstag, 28. Juni 2005

Fabel vom 28.06.2006

Zeit und Raum lesen folgenden Spruch:

ALLES hat seine Zeit.
Eine Zeit zum Lachen,
Eine Zeit zum Weinen,
Eine Zeit zum tanzen.
ALLES hat seine Zeit.


Zeit: "Nicht nur das die Menschen immer schimpfen, die Zeit sei so schlecht :nun siehst du auch, wie sie ihre Launen an mir auslassen... "
Raum: "Du siehst das viel zu negativ. Du musst es anders sehen: du bist abwechslungsreich und verharrst nie oder nicht lange Zeit in einer Situation. Ich als kleiner Raum mit vier Wänden verändere mich eigentlich nie oder nur sehr langsam. Ja, der große Raum, die große weite Welt, die verändert sich, aber ich als kleiner Raum tue dies nicht."
Zeit: "Ja, aber diese Stimmungen sind so unbeeinflussbar... Die Menschen geben sich ihnen immer so voll und ganz hin und verharren in ihr."
Raum: "Aber dieser Spruch hat gerade die positive Aussage, dass ein Gefühl nicht immer da ist. Die Menschen sollen erkennen, dass wenn sie gerade in schlechter Stimmung sind, dass diese nicht endlich ist, sondern dass du, als Zeit ihnen auch andere Seiten von dir zeigst."
Zeit:" Du meinst ich mache die Menschen auch glücklich?"
Raum: "Ja natürlich, wie anfangs erwähnt: du bist vielseitig und für die Menschen abwechslungsreich!"

28.06.2005

{ Perzeption -> Apperzeption }
( Apperzeption -> Flexion )
[ Flexion -> Reflexion ]
I Reflexion -> Identifikation I

Identifikation: Sprache wird zum ersten mal bewusst wahrgenommen!

Neuronaler Code

Prof. Schmid zeichnete ein unförmiges Gebilde an die Tafel (mehr kreisförmig), das in vier Schritten zum Quadrat wurde. Es näherte sich von Schritt zu Schritt mehr dem Aussehen des Quadrates an. Im letzen Schitt nahm das Gebilde alle Eigenschaften des Quadrates an und formte sich zum Quadrat bzw. Viereck
4-Eck -> Viereck!

Neuronale Vermittlung findet in vier Schritten statt:
1. formen
2. charakterisieren
3. konfigurieren
4. Logik

21.06.2005

Heute stand der Begriff der Utopie, UTOPOS im Mittelpunkt der Sitzung.

Utopos = Existenz

Ein Zitat von Ernst Bloch wurde genannt:

"Ich bin, aber ich habe mich nicht – darum werde ich erst!"

Mit der Gebrochenheit des Seins wird an die „gebrochene Schale“ erinnert. Gebrochenheit zeigt sich in der Trennlinie zwischen Wissenschaft und Kunst.
Die Trennung zwischen Vernunft und Gefühl, hat das Auseinanderklaffen der linken und der rechten Hemisphäre zu verantworten.
Schule befasst sich seit langer Zeit nur noch mit der linken Hemisphäre -> Wissenschaft!>>>>> totale Einseitigkeit -> führt zu:
- Depressionen
- Krankheit
- Schwäche

Ernst Bloch:
Ich bin ein Quadrat und meine 4 Seiten sind folgende:

1. Werte und Normen
2. Gesetze und Regeln
3. Verbote und Gebote
4. Verstärker durch Erziehung und Bildung
Dieses Quadrat prägt die Wahrnehmung.

Veranstaltung vom 21.6.2005

Grundvoraussetzung für Kinderunterricht, erste Sitzung.
Vorteile des Kinderunterrichts sind:
• Lernen durch Lehren
• Unterricht auf einer Ebene mit den Lernenden

Aufgabe:
" g mal h durch zwei " :Formel für die Berechnung eines Dreiecks!
Diese Formel kindgerecht umsetzen, so dass sie von Kindern in der 4. Klasse verstanden wird, ohne dass eine Matheblockade ausgelöst wird.

Gemeinsam erarbeitet der Kurs folgende Reihenfolge:
1. Ein Rechteck wird an die Tafel gezeichnet
2. Das Rechteck wird in Kästchen unterteilt (z.B. ein Quadrat = 1 cm)
3. Die Quadrate werden ausgezählt
4. Daraus eine Multiplikationsaufgabe
5. Vergegenwärtigen durch basteln eines Quadrates
6. Das Quadrat falten lassen ( vertikal, horizontal, diagonal)
7. Schüler erkennen: Dreieck ist ein halbes Quadrat und auch ein halbes Rechteck
8. Kontrolle: Zeichnen eines Dreiecks, daraus ein Rechteck malen

Mittwoch, 15. Juni 2005

Sprache ist das Haus des Seins

"Sprache ist das Haus des Seins"

In diesem Bezug gibt es 5 Architekten, die das Haus beeinflussen: Vernunft, Verstand, Gefühl, Kunst und Philosophie
Ihre Aufgabe ist es für eine Erweiterung des jeweiligen Hauses zu sorgen.

Ernst Bloch: „Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“

Unser Bewusstsein arbeitet nicht immer (Selten ;)) trennscharf.
1. Ursache für Unschärfe: wir befinden uns nicht in der der Gegenwart, sondern vermischen Gegenwart mit Vergangenem und Zukünftigem.
Folge ist, dass man die Zeit nicht richtig wahrnimmt.

2. Ursache für Unschärfe: die Wahrnehmung wird gefiltert. Nur Bestimmtes wird wahrgenommen und dies nicht mehr sachlich neutral. Wir nehmen nicht mehr bewusst wahr, sondern projezieren unsere Vorstellungen auf das Wahrgenommene.
Daher kommt es zu vorschnellen Urteilen ->Vorurteilen!

3.Ursache für Unschärfe: unser Verhalten beruht auf Mustern und unsere Tagesabläufe auch ->"Alltag"

4. Ursache für Unschärfe: Das Haus des Seins ist eine merkwürdige Einrichtung. Das bedeutet, dass jeder Mensch glaubt einzigartig in seiner Persönlichkeit zu sein. Tatsächlich ist es aber so, dass es zwischen unseren Persönlichkeiten nur geringfügige Unterschiede gibt, qualitativ keine.

Wir sollten bewusster leben und das Leben mehr genießen! Just nach dem Motto: Jeder Tag könnte der Letzte sein!
Dazu gehört auch sich Zeit zu nehmen...

Schönen sonnigen Sommertag!
Genießt ihn ;)

14.06.2005

Körpersprache
Diesmal lag der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem Lernenden. Ein Modell erläuterte folgende Begriffe und ihren Zusammenhang:

1. Perzeption = Vorbewusste Wahrnehmung
2. Motion = Entscheidung wie viele Ressourcen zur
Verfügung gestellt werden sollen, dt. Übersetzung =
Bewegung
3. Apperzeption = Bewusste Wahrnehmung
4. Reflexion = Widerspiegelung

Apperzeption und Reflexion stehen in Wechselseitigem Verhältnis. Es erfolgt eine Identifikation und Abgleich.

Das Modell zeigte, dass die Lernenden 2/3 des Unterrichts über die Körpersprache des Lehrenden aufnehmen und nur 1/3 über die gesagten Wörter!
Dabei wird die Sprache vom Lernenden bewusst wahrgenommen und die Körpersprache unterbewusst. Am Schnittpunkt erfolgt eine Perzeption und Motion durch das Gehirn, das festlegt, ob die Information weitergegeben wird oder nicht. Dies wird dann durch die Apperzeption und Reflexion überprüft.
Das gleichzeitige Wirken von Apperzeption und Reflexion ist allerdings noch kein Lernen, sondern nur ein Abgleichen des Wahrgenommenen.
Nur wenn unterbewusstes und bewusstes Wahrnehnemen gleich gewichtig sind, kommt es zum wirklichen Lernen, da Unterbewusstes in Bewusstes umgewandelt wird.

Weiterhin wurde erwähnt, dass Suchen = Fragen bedeutet. Und die Ästhetik eine Methode zum Wahrnehmen ist.

Fazit: Körpersprache spielt beim Lernen eine große Rolle. Körpersprache und Sprache des Lehrenden sollten sich allerdings ergänzen und nicht wiedersprechen, denn sonst findet kein Lernen statt!

Dienstag, 7. Juni 2005

Aufgabe vom 07.06.2005

Aufgabe dieser Woche: Suchen Sie sich vier Begriffe aus dem Begriffskalender und beschreiben Sie diese unter pädagogischem Aspekt!

Ich habe folgende vier Begriffe ausgewählt:

3. Jun 2005
PAUSENZEICHEN
Leben verbraucht sich durch Schwingungen. Übergänge zwischen einzelnen Schwingungen sind gleichsam die kurzen Pausen, die das Leben für den ständigen Wechsel im stetig sich verändernden Werden braucht.
Pausenzeichen sind jene Signale unseres Körpers, unserer Seele und unseres Geistes, welche wir gewöhnlich überhören. Wir spüren unseren Atem nicht. Wir nehmen den Wechsel von Einatmen und Ausatmen in der Regel nur wahr, wenn wir uns überanstrengt haben. Wir überhören die Klopfzeichen unseres Herzen selbst dann noch, wenn es durch Unregelmäßigkeiten Gefahr signalisiert.

Pausenzeichen sind wie Morsezeichen, die uns ständig über innere Vorgänge benachrichtigen. Die Pausenzeichen der Seele sind die geglückten Augenblicke unseres Alltags, in denen unser Körper die Seele mit Glückshormonen auflädt. Da genügen schon kurze bewusst in Anspruch genommene besinnliche Momente.

Die Pausenzeichen des Geistes sind Signale der Freude, der kleinen Aha-Erlebnisse, wenn uns etwa klar geworden ist.

Wer keine Erfahrungen mit Pausenzeichen hat, erfährt dadurch zumindest, dass er zu arglos mit sich umgeht. Er sollte sich möglichst umgehend darum kümmern, bevor er das aufgrund einer Zwangspause in einem Rehabilitationszentrum nachholen muss... Krankheit ist zwar eine Chance, sein Verhalten zu ändern, aber es wäre besser, es nicht auf diese oft allerletzte Gelegenheit ankommen zu lassen.


2. Jun 2005
Gedanken sind Aufforderungen
Denken geschieht als Bilderleben. Und Zoomen ist eine Weise mit Bildern zu spielen.
Denken ist das Spielen mit Bildern in unserer Vorstellung. Die Philosophie schenkt uns die Möglichkeit, dieses Spiel immer besser zu beherrschen und so mit Bildern zu spielen, dass sie sich zu schöpferischem Gestalten vereinigen.

Das Spiel mit Bildern, das Bilder-Leben und das Bild-Erleben also, muss behutsam erweitert werden, wenn es sich entwickeln können soll.

Wir haben das Zoomen, die Nähe und Ferne zu Bildern in unserer Vorstellung, vergegenwärtigt. Die Beschreibung des Zoomens als Annähern und Entfernen reicht zwar für das geistige Wahrnehmen und Betrachten aus, aber sie lässt noch keine geregeltes Überführen in Beobachten zu.

Die Schwierigkeiten, solche Überführungen zu leisten, ergeben sich vor allem aus der Sprache. Worte bleiben weit hinter dem zurück, was Bilder zeigen. Die Aufforderung, einen Grashalm zu zoomen, vermag nur anzugeben, was mit dem Bild getan werden soll. Über den Inhalt des Bildes wird nichts ausgesagt. Der Inhalt wird lediglich beim Namen genannt.

Zur Sprache gebrachtes Denken vermag nicht mehr widerzuspiegeln als das, was mit etwas zu tun ist. Eine klare Aufforderung, mit etwas Bestimmten etwas Bestimmtes zu tun, heisst Gedanke. Zoomen ist ein solcher Gedanke.

Alle Sätze, die zu einem Tun auffordern, enthalten folglich Gedanken. Beispiel: Nehmen Sie den Grashalm wahr. Betrachten Sie ihn. Beobachten Sie ihn...


1. Jun 2005
Ein Gedanke gestaltet sich
Denken lässt sich einfach sichtbar machen! Das geschieht durch die Sprache. Ein Wort ohne Bild ist wie ein leerer Rahmen. Ein Wort mit einem unbewegten Bild ist noch kein Gedanke.

Zum Beispiel erzeugt das Wort "Grashalm" sofort ein Bild. Um aus diesem Bild einen Gedanken zu erzeugen, muss dieser Grashalm zum Leben erwachen. Die Vorstellung von diesem Grashalm muss lebendig werden. Der Grashalm wiegt sich in einem leichten Windhauch. An diesem Grashalm perlen die letzten Tautropfen des frühen Morgen ab. Ein Marienkäfer lässt sich von diesem sich im Wind wiegenden Grashalm hin und her schaukeln. Das sind einige Bilder, die aus den Vorstellungen von diesem Grashalm einen Gedanken entstehen lassen.

Während dieser Gedanke sich zu gestalten beginnt, laufen viele Prozesse ab, die uns gewöhnlich nicht als Denken bewusst werden. Über die wichtigsten Vorgänge, die das natürliche Denken auszeichnen, werden wir in den kommenden Tagen mehr erfahren. Heute betrachten wir den ersten dieser Vorgänge.

Sobald wir das Wort "Grashalm" lesen oder hören, erscheint ein Grashalm in unserer Vorstellung, und zwar in einem Abstand, der uns gemäß ist. Wir nehmen diesen Grashalm geistig wahr. Denken entsteht spontan, sobald wir diesen Abstand verändern, um den Grashalm zu betrachten. Wir können diesen Grashalm näher betrachten und dichter zu uns heranholen, um uns seine Oberfläche genauer anzusehen. Wir können diesen Grashalm aber auch aus einem größeren Abstand betrachten, weil wir seine Umgebung miteinbeziehen wollen.

Das Denken, das den Abstand zu etwas, das wir betrachten, regelt, heißt Zoomen. Die Abstandsregelung ist die natürliche Form der Abstraktion. Abstrahieren bedeutet: etwas unter bestimmten Voraussetzungen konkretisieren. Wenn wir den Grashalm zu uns heranzoomen, schneiden wir ihn gleichsam aus seiner Umgeben heraus. Das Zoomen ermöglicht uns die Entscheidung über bestimmte Bildausschnitte.

Das Zoomen regelt die Sprache durch das Zusammensetzen von Wörtern. Die Zusammensetzung von Wörtern zeigt, wie nah oder fern wir etwas sind. So bestimmt die Zusammensetzung der Wörter: Sonnenblumen – Blüten – Blatt – Farbe (Sonnenblumenblütenblattfarbe) eine größere Nähe als das Wort Sonnenblume.


7. Jun 2005
Erleben ist die Zeit des Lebens
Zeit ist Widerspiegelung der Einstellung zum Leben. Wer keine Zeit hat – und dies nicht nur aus Selbstschutz behauptet – hat auch nichts vom Leben. Der Wert des Lebens sinkt mit der Anzahl von Fremdbestimmungen. Je fremdbestimmter ein Mensch lebt, um so weniger lang lebt er auch. Das Erleben ist die Zeit des Lebens. Je weniger erlebt wird, um so schneller fließt die Zeit. Das Altern verzögert sich mit der Anzahl beglückender Erlebnisse.
Je weniger Besinnung Raum geschenkt wird, um so weniger Zeit steht zur Verfügung.

Einige philosphische Notizen aus der Antike zur Zeit: Die Zeiten sind mit der Welt entstanden. Sie beziehen sich nur auf das Werden, nicht auf das Sein (Platon). Die Zeit ist gleichsam das Maß des Gewordenen (Xenokrates). Und Aristoteles: Zeit ist ohne Veränderung bzw. Bewegung nicht möglich. Wir nehmen die Zeit zugleich mit der Bewegung außer oder in uns wahr. Die Zeitvorstellung ist die Vorstellung des Früher und Später in der Bewegung. So ist denn die Zeit das Maß, die Zahl der Bewegung (Veränderung) nach dem Früher und Später. Mit anderen Worten: die Zeit ist das an der Veränderung Gezählte, nicht das, wodurch wir zählen. Das Unveränderliche ist nicht in der Zeit. Die Stoiker dagegen betrachten die Zeit als etwas Gedankliches. Oder Plotin: Die Zeit ist eine Eigenschaft der Subjektivität der Seele. Die Zeit ist nicht außerhalb der Seele, sondern eine Bestimmtheit des seelischen Lebens selbst. Zeit ist Leben der Seele und als solche ein in der Seele Geschautes.

Augustinus (354 – 430) betont die Subjektivität der Zeit. Die Zeiten des Erfahrens von Veränderungen sind bei den Menschen unterschiedlich. Je mehr erlebt wird, um so schneller scheint die Zeit zu vergehen. Die Tiefe des Erlebens bestimmt in der Rückschau auf das eigene Leben die Zeitdauer. Wer wenig erlebt, für den erscheint das Leben von kurzer Dauer.

Beschreibung unter pädagogischem Aspekt:

Eintrag des 3.6.2005:
Die Individualität jedes einzelnen steht im Vordergrund. Der Lehrer muss jeden einzelnen Schüler als Individuum sehen, mit seinen Stärken und Schwächen und auf diese eingehen. Jeder Schüler kann verschieden schnell begreifen und hat sein eigenes Lerntempo. Jeder Mensch als Individuum hat auch einen bestimmten Lebensrhytmus. Der Lehrer muss auf diese verschiedenen Phasen des Lebensrhytmus reagieren und sollte auf die Belastbarkeit jedes einzelnen Rücksicht nehmen. Wenn ein Schüler eine "Pause" braucht, dann sollte diese ihm auch gestattet werden.

Eintrag des 2.6.2005:
Ein Bild kann verschiedene Betrachtungsweisen haben. Der eine sieht in einem Bild ganz andere Dinge/Elemente als vordergründig bzw bedeutend als ein anderer. Wichtig ist, dass die Schüler lernen auch andere Betrachtungsweisen zu respektieren und sich klar zu machen, wie der andere auf seine Betrachtungsweise kam. Toleranz, Akzeptanz spielen eine große Rolle. Diese kann am leichtesten erreicht werden, wenn die Schüler die andere Sichtweise begründet bekommen.

Eintrag des 1.6.2005:
Die Sprache ist ein Schlüssel zum Verstehen. Sprache wird gebraucht um sich mitzuteilen, sich auszudrücken, aber auch um andere zu verstehen. Sprach sollte so eindeutig (einfach), wie möglich sein. Wissenschaftliche Sprache ist schwer verständlich. Die Perfektion erreicht man, indem man „in Bildern spricht“.

Eintrag des 7.6.2005:
Selbstbestimmung ist hier der Schlüsselbegriff. Offener Unterricht! Der Lehrer übernimmt nur die Rolle des Helfers. Er steht den Sn. u. S. unterstützend und beratend zur Seite. Die Schüler haben eine aktive Rolle und ihre Interessen finden Beachtung. Selbstbestimmung motiviert!

Aufgabe vom 07.06.2005

Heute fiel das Seminar wegen Krankheit von Prof. Schmid aus. Daher sollten wir die Aufgabe aus dem Seminar "Gedächnistraining" machen:

Sonntag 5. Juni:
Nehmen Sie 3 Gerüche aus dem Bad wahr!

Montag 6: Juni:
Nehmen Sie 3 Gerüche aus der Küche wahr!

Dienstag 7. Juni:
Nehmen Sie 3 Gerüche von Obst wahr!

Mittwoch 8. Juni:
Nehmen Sie drei Gerüche von drei Personen wahr!

Donnerstag 9. Juni:
Nehmen Sie drei Gerüche unterwegs wahr!

Freitag 10. Juni
Vergegenwärtigen Sie sich alle 15 Gerüche der Woche!

Samstag 11. Juni:
Prägen Sie sich alle 15 Gerüche ein. Trainieren Sie das olfaktorische Gedächtnis, indem Sie streng darauf achten, dass Sie nicht nur die Namen für die Gerüche, sondern zugleich auch die Gerüche selbst vergegenwärtigen!

Da ich nicht jeden Tag ins Internet kann, vergegenwärtige ich mir die verschiedenen Gerüche auf einmal, einige begegnen mir täglich...

Drei Gerüche aus dem Bad:
1. mein Lieblingsparfüm "Deep red" von Hugo Boss
2. Geruch von Haarspray
3. stechend scharfer Geruch von Rasierschaum

Drei Gerüche aus der Küche:
1. lecker duftende Pizza
2. morgentlicher frischer Kaffeegeruch
3. Geruch von Spülmittel

Drei Gerüche von Obst:
1. saurer Geruch einer Zitrone
2. Duft einer Ananas
3. Duft frischer Erdbeeren

Drei Gerüche von drei Personen:
1. mein Freund
2. meine Mutter
3. meine Schwester

Drei Gerüche von unterwegs:
1. Geruch eines Bauernhofes
2. frische Brise von Meeresluft
3. ein Rapsfeld

Einige Gerüche sind intensiver als andere, einige riecht man sehr gern, einige weniger...
Einige Gerüche sind leicht wieder zu vergegenwärtigen , andere vergisst man aber auch schnell wieder.

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Hallo! Hab da was interessantes...
Hallo! Hab da was interessantes für euch Redox-Schreiber...
SvenDietz - 8. Jul, 13:28

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